Zu viele Geheimnisse, zu wenig Spannung – Das Mörderarchiv

 Das Mörderarchiv: Der Tod, der am Dienstag kommt – von Kristen Perrin

Ein Cozy Crime-Roman mit einer vielversprechenden Grundidee, der sich jedoch in zu vielen verwirrenden Verstrickungen verliert. Statt einer cleveren Ermittlung gibt es eine überfrachtete Geschichte, die am Ende nicht überzeugt.




Wissenswertes

  • Genre: Cozy Crime / Kriminalroman
  • Themen: Vergangene Verbrechen, Wahrsagerei, Ermittlungsarbeit, düstere Familiengeheimnisse
  • Seitenzahl: 352
  • Preis: 18 €
  • ISBN: 978-3-499-01267-9

Inhalt

Annie, eine Krimischriftstellerin, lebt im beschaulichen Castle Knoll, als sie von der Wahrsagerin Peony Lane eine düstere Prophezeiung erhält: „Jemand hat Olivia Gravesdown umgebracht.“ Wenig später wird Peony ermordet – in Annies Gewächshaus, mit einem Dolch, der voller ihrer Fingerabdrücke ist. Plötzlich steht Annie selbst unter Verdacht und muss den wahren Täter finden. Dabei hilft ihr das Mörderarchiv ihrer verstorbenen Tante, das jede Menge brisanter Geheimnisse über die Dorfbewohner enthält. Doch je tiefer sie gräbt, desto gefährlicher wird es für sie selbst.


Meine Meinung

  • Die Idee des Mörderarchivs als Informationsquelle für alte Verbrechen ist spannend, wird aber nicht konsequent genutzt
  • Die Geschichte ist überladen mit zu vielen Figuren, alten und neuen Verbrechen sowie ständig wechselnden Verdächtigen
  • Zeitangaben und Altersangaben passen nicht zusammen, was die Glaubwürdigkeit stört
  • Die Auflösung wirkt konstruiert und ist kaum nachvollziehbar – insbesondere die Motivation des Täters überzeugt nicht
  • Annie als Hauptfigur trifft unlogische Entscheidungen und schwankt ständig in ihren Verdächtigungen, was sie eher inkompetent als clever wirken lässt
  • Das Ende fühlt sich überhastet und unbefriedigend an, einige Handlungsstränge bleiben offen oder wirken unnötig kompliziert
  • Der Cliffhanger mit den ominösen Umschlägen ist überflüssig, da er für die eigentliche Geschichte keine Relevanz hat

Das Mörderarchiv beginnt mit einer interessanten Prämisse, verliert sich aber schnell in einem Wirrwarr aus Verdächtigungen, Widersprüchen und konstruierten Wendungen. Statt einer spannenden Ermittlung gibt es eine überfrachtete Handlung, die mehr Verwirrung als Spannung erzeugt. Annie als Ermittlerin wirkt oft planlos, und die Auflösung ist wenig überzeugend. Wer auf eine durchdachte und schlüssige Kriminalgeschichte hofft, wird hier enttäuscht.

2 von 5 Sternen – zu verworren, zu konstruiert, zu wenig Spannung.

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